Zahnschmerzen werden von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich empfunden. Dieses Signal des Körpers, dass hier ist etwas nicht in Ordnung, empfindet der eine als leichtes Ziehen, der nächste hingegen wird vor Schmerz fast verrückt. Diejenigen die den Schmerz übergehen und tapfer ertragen, tun sich damit nichts gutes, denn der Schmerz kann zwar vergehen, kehrt aber meistens in deutlich stärkerer Ausprägung wieder zurück.
Bei einem unbehandelten schmerzenden Zahn kann im schlimmsten Fall die Pulpa, also das Gefäß-Nervenbündel, absterben, wodurch sich die Entzündungen über die Wurzelspitze hinaus auf die Umgebung ausbreiten kann. Abgestorbene Gewebereste und Bakterien können somit den ganzen Organismus belasten. Erster Indikator ist ein leichtes Ziehen mit geringfügigen Beschwerden beim Genuß von heißem Kaffee oder Süßspeisen. Einige Zeit später können diese Schmerzen deutlich stärker wieder kommen; oftmals so diffus, dass nicht genau zu benennen ist, wo genau der Schmerz her kommt. Als nächstes folgt ein wild pochender Schmerz der zumeist nachts auftritt. Wird hier weiterhin abgewartet, dann schwellen auch Wange und Lymphknoten an und das allgemeine Wohlbefinden wird stark beeinträchtigt.
Schmerzen im Ohr oder im Bereich des Kiefergelenks können aber auch andere Ursachen haben, etwa wenn eine Füllung zu hoch oder zu niedrig ist. Auch einseitiges Kauen kann durch Überlastung im Bereich des Kiefergelenks zu Schmerzen führen, welche sich langfristig nur durch ein ausgleichen der Beißebene beheben lassen.
Zusammenfassend kann man also die Ursachen für Zahnschmerzen wie folgt benennen:
- Entzündliche Veränderungen des Zahnmarks durch tiefe Karies
- Entzündliche Veränderungen am Knochen um die Wurzelspitze herum
- Entzündungen während des Zahndurchbruchs, wenn beispielsweise Weißheitszähne wachsen
- Zahnbetterkrankungen (hier aber meistens erst im Endstadium der Erkrankung)
- Empfindliche Zahnhälse bei zurückgegangenem Zahnfleisch
- Fehlbelastungen der Zähne bei Zahnfehlstellungen
- Bruxismus (Knirschen und Pressen)
- Metallische Versorgungen ohne isolierende Unterlage, thermische oder chemische Reize
- Unpassend gestaltete Kauflächen
- Verletzungen
Was ist demnach zu tun wenn der Zahn schmerzt?
Hilfreich ist oftmals das auflegen von kühlenden Tüchern. Auch das Zerkauen von Gewürznelken hat sich seit jahrtausenden bewährt. Unsinnig ist jedoch die Einnahme von homöopathischen Mitteln. Bekannte Schmerzmitte können bei einer bekannten guten Verträglichkeit auch häufig die Schmerzen deutlich lindern, jedoch muss dies dem behandelnden Zahnarzt dringend mitgeteilt werden, um welche Präparate es sich hierbei handelt, da das Einfluss auf Behandlungsverläufe haben kann. Vermieden werden sollen Wärme, Alkohol, Nikotin und Koffein.